Zwei junge Kolkraben aus dem Alpenzoo sind im Juli 2025 mit 14 weiteren Kolkraben, die in Zoos oder Forschungsstationen geschlüpft waren, in den Cumberland Wildpark Grünau umgezogen. Gemeinsam mit gleichaltrigen Artgenossen konnten sie sich damit optimal auf ein Leben in der Wildbahn vorbereiten.
Raben sind intelligent und sozial: Wenn sie also fit für die Freiheit gemacht werden sollen, muss für Gesellschaft gesorgt werden. Nach einer rund 90-tägigen Prägephase in den elterlichen Nestern sowie im anschließenden Aufenthalt in den Auswilderungsvolieren wurde dies von der Arbeitsgruppe rund um Prof. Thomas Bugnyar von der Universität Wien wissenschaftlich begleitet. Im Rahmen eines vom FWF geförderten Projekts untersuchte das Forschungsteam, wie frühe Erfahrungen die Entwicklung sozialer Kompetenzen bei Raben beeinflussen.
Ende August stand für alle Jungvögel ein abschließender Gesundheitscheck an. Dabei erhielten sie individuelle Farbringe sowie GPS-Sender, um ihre Bewegungen nach der Auswilderung verfolgen zu können. Nach einer zweitägigen Beobachtungsphase wurden die Volieren geöffnet – der Startschuss für die Integration in die natürliche Rabenpopulation im Almtal. Seither werden Anwesenheit und Verhalten der Tiere täglich dokumentiert und ausgewertet – und die bisherigen GPS-Daten zeigen ein erfreuliches Bild: Den beiden Innsbrucker Jungvögeln Serles und Frau Hitt geht es bestens. Sie sind weiterhin im unterwegs und verhalten sich so, wie es Raben tun sollten – ein gutes Zeichen für einen erfolgreichen Start in ihr neues Leben.


