Rettung einer (fast) unbekannten Art: Finaler Startschuss für das Artenschutzprojekt Bayerische Kurzohrmaus

Am 19.3.2025 wurde ein weiterer entscheidender Schritt für den Erhalt einer der seltensten Säugetierarten Europas und der Welt gesetzt: Der Alpenzoo Innsbruck-Tirol und die Staatliche Vogelschutzwarte Garmisch-Partenkirchen im Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) haben offiziell das Artenschutzprojekt zur Rettung der Bayerischen Kurzohrmaus (Microtus bavaricus) gestartet. Im Rahmen eines feierlichen Kick-Off-Events unterzeichneten die Partnerinstitutionen den Vertrag für diese grenzübergreifende Initiative, die sich dem Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Wühlmausart widmet.

Die Bayerische Kurzohrmaus wurde erstmals 1962 bei Garmisch-Partenkirchen entdeckt und galt nach jahrzehntelangem Nichtauftreten als verschollen – bis 2023 nach langjähriger Suche durch das LfU Bayern wieder Individuen in Mittenwald nachgewiesen wurden. Bis dahin lag das einzig weitere bekannte Vorkommen in Nordtirol, nahe des Alpenzoo Innsbruck-Tirol. Aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebiets und der extrem geringen Populationsgröße ist sie in der Roten Liste der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ (Critically Endangered, CR) eingestuft.

Die EUREGIO-Region Zugspitze-Wetterstein-Karwendel ist ein entscheidender Lebensraum für die Art und spielt eine zentrale Rolle im neuen Schutzprogramm. Ziel des Projekts ist unter anderem die Einrichtung eines Artenschutzzentrums am Alpenzoo Innsbruck-Tirol, das den langfristigen Erhalt gefährdeter Kleinsäuger und anderer alpiner Arten sichert. Das Projekt wird dabei zu 75 % aus Mitteln des Interreg Bayern-Österreich Programms sowie durch weitere Mittel des Alpenzoos gefördert.

Die Maßnahmen des EU-Projekts zum Schutz der Bayerischen Kurzohrmaus umfassen: 

•⁠  ⁠Regelmäßiges Monitoring der verbliebenen Populationen in Bayern und Tirol, 

•⁠  ⁠Schutzmaßnahmen und Habitatmanagement, um geeignete Lebensräume zu bewahren und zu optimieren, sowie

•⁠  ⁠Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung, um auf die Bedeutung dieser einzigartigen Art aufmerksam zu machen. 

Mit der Vertragsunterzeichnung ist ein großer Schritt vorwärts für den Schutz der Bayerischen Kurzohrmaus gemacht. Der Alpenzoo Innsbruck-Tirol und das LfU Bayern setzen sich gemeinsam für den Erhalt dieser seltenen Art ein.

„Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für grenzüberschreitenden Arten- und Naturschutz. Gemeinsam können wir eine Art retten, die bisher kaum jemand kennt – die aber trotzdem Teil unserer alpinen Biodiversität ist,“ erklärt Dr. André Stadler, Direktor des Alpenzoo Innsbruck-Tirol.

Sabrina Blandau, die als Geschäftsführerin der EUREGIO Zugspitze-Wetterstein-Karwendel beim Kick-Off zugegen war, ergänzt: „Wir freuen uns, dass dieses besondere Projekt über das Interreg Bayern-Österreich Programm gefördert wird und der Artenschutz auf diese Weise unterstützt werden kann.“ 

Pressebild (Kurzohrmaus-229-ThomasSteinlechner):

Günther Platter, Präsident des Vereins Alpenzoo Innsbruck-Tirol

Dr. Nora Weyer, Artenschutzkoordinatorin des Alpenzoos

Simon Damerow, Regionalmanagement Innsbruck-Land der EUREGIO Zugspitze – Wetterstein – Karwendel (EZWK)

Sabrina Blandau, Geschaftsführerin der EUREGIO Zugspitze – Wetterstein – Karwendel (EZWK)

Dr. André Stadler, Direktor des Alpenzoos

Dr. Simon Ripperger, Fachexperte des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU)

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