Waldrapp
Der Waldrapp ist weder ein Waldvogel noch ein Rabe, sondern ein Ibis, der in Felsnischen brütet und auf Wiesen und offenen Flächen nach Insekten und Feldmäusen sucht. Während der Brutzeit verteidigen die Paare mit Schnabelhieben energisch Nestplatz und Nistmaterial. Die Schnabelduelle sehen zwar heftig aus, verlaufen aber ohne Verletzungen, weil der langgebogene Schnabel weder spitz noch hart ist. Die Spuren des Waldrapp als Brutvogel der Alpen verloren sich im 16. Jahrhundert. Grund für das Aussterben war die direkte Vertolgung – die Jungvögel galten als Delikatesse. Eine zusätzliche Ursache war eine vermutlich einsetzende Kälteperiode. Nur zwei räumlich weit getrennte Rückzugsgebiete in Nord-Afrika (Marokko, Algerien) und Kleinasien (Türkei, Irak, Syrien) blieben erhalten, aber diese Kolonien erlitten durch Pestizideinsatz und Bejagung dramatische Einbrüche. In Schutzgebieten und durch Nachzuchten in Zoos konnte der Waldrapp vor seinem endgültigen Verschwinden bewahrt werden. Im Alpenzoo wurde das Verhalten des Waldrapps intensiv erforscht, seit 1988 wird von Innsbruck aus das europäische Erhaltungszuchtprogramm koordiniert. Der Schutz der letzten wildlebenden Waldrappe und Forschungsprojekte zur Methode der Wiederansiedlung werden vom Alpenzoo unterstutzt.
- Waldrappe haben ein eigenes Grußritual. Mit ruckartigen Kopfbewegungen zeigen sie ihre befiederten Köpfe und stellen so Kontakt zu ihren Artgenossen her.
WISSENSCHAFTLICHER NAME
Geronicus eremita
ALTER
- bis zu 35 Jahre
NAHRUNG
- Amphibien
- Insekten
- Kleine Wirbellose
FEINDE
- nur der Mensch
GEWICHT
- bis 1,3 kg
Spannweite: 70 – 75 cm