Fachtagung im Thüringer Zoopark Erfurt zu Forschung und Artenschutz
Erfurt/Innsbruck, den 30. November 2025 — Was haben der Feuersalamander, der Himmelblaue Zwergtaggecko, der Eurasische Luchs, der Waldrapp und das Przewalskipferd gemeinsam? Sie sind Beispiele für bedrohte Arten, die – wie viele weitere – durch Projekte der VdZ-Zoos, der Stiftung Artenschutz und Citizen Conservation unterstützt werden. Zoos sind dabei seit Jahrzehnten unverzichtbare Partner im Artenschutz.
Vor diesem Hintergrund trafen sich am 27. und 28. November 2025 rund 80 Fachleute aus deutschsprachigen Zoos und Artenschutzorganisationen im Thüringer Zoopark Erfurt zur Tagung der AG Artenschutz und der AG Forschung. Auch unsere Artenschutzkoordinatorin Dr. Nora Weyer nahm daran teil. Im Mittelpunkt standen aktuelle Projekte, wissenschaftliche Erkenntnisse und die Frage, wie Haltung, Forschung und internationale Kooperation den Schutz bedrohter Arten weiter stärken können.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden durch Jörg Junhold (Direktor Zoo Leipzig, Vorsitzender Stiftung Artenschutz), Jan Schleinitz (Direktor Zoopark Erfurt) und Tobias Kohl (Geschäftsführer Stiftung Artenschutz). Anschließend stellten Tina Risch und Heike Maisch den Zoopark und seine Artenschutzarbeit vor. Tobias Kohl und Volker Homes (Geschäftsführer VdZ) präsentierten aktuelle Entwicklungen im Schutz heimischer Arten, zogen Bilanz des letzten AG-Treffens und gaben Ausblicke auf neue Projekte. Michael Meyerhoff (Zoo Leipzig) und Arne Schulze (ZGAP) führten in die Vorbereitung des EAZA Conservation Forum 2026 ein.
In Vorträgen und Diskussionen wurden neue Erkenntnisse aus Forschung und Praxis vorgestellt. So berichtete Heike Maisch, Kuratorin in Erfurt, über Fortschritte im Schutz des Himmelblauen Zwergtaggeckos in Tansania – ein Beispiel für erfolgreiche internationale Zusammenarbeit. Ein weiterer Schwerpunkt war der Vortrag von Dag Encke (Tiergarten Nürnberg, VdZ) zur Artenschutzkommunikation und Vernetzung. Danach folgten Updates der Stiftung Artenschutz und Berichte vom IUCN World Conservation Congress 2025 durch Nora Weyer (Alpenzoo Innsbruck), Matthias Markolf (Kölner Zoo) und Jens-Ove Heckel (Zoo Landau).
Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ, betonte: „Ob heimische Arten wie Feuersalamander und Luchs oder internationale Projekte wie der Schutz seltener Geckos: Die Tagung in Erfurt zeigte eindrucksvoll, wie eng Forschung, Haltung und Artenschutz in Zoos heute verzahnt sind. Die Zoogemeinschaft arbeitet national wie international wissenschaftlich fundiert zusammen – und schafft damit konkrete Perspektiven für den Erhalt bedrohter Tiere und ihrer Lebensräume.“
Weiterhin wurde auf die EAZA Wetlands Campaign 2026-2027 hingewiesen, deren Koordination der Alpenzoo unterstützt, sowie das Zootier des Jahres 2026 besprochen – dies wird in Kürze bekannt gegeben! Bei einer Führung durch den weitläufigen Zoopark Erfurt konnten die Teilnehmenden die Tiere und weitläufigen Anlagen bestaunen. Ein Social Evening bot den Teilnehmenden die Gelegenheit zu persönlichem Austausch und Networking.
Die Tagungen werden zweimal jährlich vom VdZ und der Stiftung Artenschutz organisiert. Ziel ist der direkte fachliche Austausch über Artenschutzprojekte – sowohl im natürlichen Lebensraum als auch in Zoos. Die nächste Tagung findet im Mai 2026 im Zoo Schwerin statt.
Artenschutzarbeit des Alpenzoo
Gruppenfoto: Copyright Zoopark Erfurt
