Workshop im Alpenzoo Innsbruck zum Schutz der seltenen Bayerischen Kurzohrmaus
Innsbruck, den 9.12.2025 — Im Alpenzoo fand am Dienstag, den 2. Dezember 2025, ein Workshop zum Artenschutzprojekt zur Rettung der Bayerischen Kurzohrmaus statt.
Die Bayerische Kurzohrmaus zählt zu den seltensten Säugetieren Europas. Sie konnte bisher nur an wenigen Standorten in Bayern und Tirol nachgewiesen werden. Das Projekt, das vom INTERREG Programm Bayern-Österreich und dem Alpenzoo gefördert wird, widmet sich der grenzübergreifenden Suche und Monitoring in Bayern und Tirol, Schutzmaßnahmen im Freiland sowie der Nachzucht in Zoos.
Partner für das Schutzprojekt der Kurzohrmaus
Beim Workshop kamen alle wichtigen Projektpartner im Alpenzoo zusammen – von Freilandbiologen über Forstbetriebe bis hin zu den zuständigen Behörden. Namentlich waren dies der Projektpartner Bayerisches Landesamt für Umwelt, die EUREGIO Zugspitze-Wetterstein-Karwendel, das Kleinsäuger-Monitoringteam Stille Natur, die Österreichischen Bundesforste, die Bayerischen Staatsforsten, das Amt der Tiroler Landesregierung, sowie die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft.
Die Teilnehmenden diskutierten die Ergebnisse des heurigen Monitoring sowie zukünftig geplante Pflegemaßnahmen der Kurzohrmaus-Lebensräume an bayerischen Forststandorten. Darüber hinaus wurden Ideen und Pläne für die Zukunft des Projekts gesammelt: von genetischen Untersuchungen und Forschungsthemen über Finanzierungsmöglichkeiten für die langfristige Weiterführung bis hin zu Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit. Auch ein weiterer Workshop im kommenden Jahr ist bereits in Planung. Ziel ist es, eine gemeinsame Strategie zur Rettung der Art zu entwickeln.
Hoffnungsvolle Neuigkeiten aus dem Feld
Ein besonderes Highlight des Treffens war die Neuigkeit, dass im Spätherbst in einem Tiroler und einem bayerischen Monitoringgebiet Kurzohrmäuse auf mehreren Kamerafallen dokumentiert wurden. Diese Aufnahmen sind ein wichtiger Hoffnungsschimmer für den Erhalt der Art, da Nachweise im Freiland äußerst selten sind. Ob diese jedoch zur Art der Bayerischen Kurzohrmaus (Microtus bavaricus) oder der zum Verwechseln ähnlichen, häufiger vorkommenden Gewöhnlichen Kurzohrmaus (Microtus subterraneus) gehören, sollen DNA-Analysen klären. Dafür werden im kommenden Frühjahr wieder Kamerafallen aufgebaut und, bei erneutem Nachweis der Tiere, auch DNA-Proben von Lebendfängen gewonnen.
Zoos schützen diese bedrohte Art gemeinsam
Die 16 Teilnehmenden durften bei einer Führung hinter die Kulissen des Alpenzoo natürlich auch die hier lebenden Exemplare der Bayerischen Kurzohrmaus kennenlernen. Der Alpenzoo koordiniert seit 2021 in Zusammenarbeit mit mittlerweile acht Zoos in vier Ländern Europas ein erfolgreiches Nachzuchtprogramm dieser hochbedrohten Art.
Direktor Dr. André Stadler betont: „Artenschutz durch zoologische Gärten ist eine unserer bedeutendsten Aufgaben. Ich freue mich, dass der Alpenzoo sich in der führenden Rolle für die Rettung dieser hochbedrohten Art einsetzt.“




